In der Wohnung Nr. 44 wohnten vierundvierzig fröhliche Zeisige…

In der Wohnung Nr. 44 wohnten vierundvierzig fröhliche Zeisige…

Oh nein, keine Zeisige, sondern Käfer und keine vierundvierzig, sondern nur zehn. Nur zehn… Aber welche! Kluge, neugierige, aktive, sportliche und talentierte!!! Sie mögen sich fragen: „Wen meint sie?“ Gerne antworte ich Ihnen: „Die Zweitklässler der Alexander-Puschkin-Schule“.

Eines Tages während einer literarischen Lesung im Rahmen des Russischunterrichts in der 2. Klasse erfuhren wir von dem ersten russischen Kinder-Journal der 30er Jahre. Es stellte sich heraus, dass uns viele Autoren, deren Werke in diesem Journal veröffentlicht wurden, bekannt sind: Samuil Marshak, Korney Chukovsky, Daniil Kharms. Wir lasen darüber, mit welcher großartigen Leidenschaft sie ihr Lieblingsjournal „ЧИЖ“ (äußerst interessantes Journal) gründeten: Sie versammelten sich alle auf einem Sofa zum „geselligen Beisammensein“, kochten viele hundert Male Tee und tranken ihn kalt. Der Tee kühlte sich ab, während sie Gedichte, Witze, Comics über clevere Masha, Rebusse, Rätsel und Spiele für Kinder erfanden. Ganz ohne Neidgefühle erfreuten wir uns Ihrer Freundschaft, ihres Talents und ihres Schaffens.

Bereits in der ersten Klassenstunde setzten wir uns zum „geselligen Beisammensein“ auf das eigene Sofa in der Schulbibliothek und dachten über den Titel, über das Logo und über die Rubriken nach. Danach trafen wir uns auf eine „Tasse Tee“ und die Arbeit begann zu brodeln. Wir beschlossen, ein handgeschriebenes (wie im Puschkins Lyceum!) Journal mit dem Titel „Der Käfer“ – das Journal der klugen Knirpse – zu gründen. Die Knirpse sind unsere Schüler, weil sie etwas Ähnliches mit dem Nimmerklug und seinen Freunden aus der Blumenstadt haben: sie machen Fehler, stellen Fragen, sind immer in Eile, basteln, schreiben Gedichte, lieben es zu zeichnen, lesen viel… Im Großen und Ganzen sind sie aufdringlich wie Käfer, lustig wie der Nimmerklug, schlau wie der Immerklug und ungestüm… Deshalb sehen Sie auf dem Logo unseres Journals neben dem Knirps und dem Käfer eine helle Glühbirne. Sie leuchtet immer, ohne sich eine Atempause zur Erholung zu gönnen!

Wir lernen es, unsere Gedanken auszudrücken, fehlerlos zu schreiben sowie zu kommunizieren. Unterstützen Sie bitte unsere Initiative, denn in diesem Journal können auch Ihre Arbeiten, liebe Erstklässler und liebe Erwachsene, veröffentlicht werden! Wir begrüßen auch Materialien in deutscher Sprache. Schreiben Sie uns, und wir werden eine Rubrik „Post für den Käfer“ eröffnen.

Wir warten auf Ihre Resonanz, auf Ihre gutherzigen sowie klugen Anregungen und auf Ihre Ratschläge.

Mit freundlichen Grüßen

 

E. A. Golovina

Klassenlehrerin der Klasse 2A

Mitglied des Redaktionskollegiums des Journals

 

April 2015