Klassenfahrt nach Berlin 2016

Klassenfahrt nach Berlin 2016

Die Klassenlehrerin Frau Ekaterina Golovin berichtet.

Übersetzung von Natalia Wahl, Ferdinands Mama.

Liebe Kinder, sehr geehrte Eltern der Drittklässler!
Unsere langersehnte Reise nach Berlin hat nun stattgefunden. Wir hatten eine intensive Vorbereitung: Die Kinder hielten Vorträge, Sie unterstützten sie tatkräftig dabei. Die Verhaltensregeln während der Reise, im Hotel und für unterwegs wurden genau besprochen.

Jetzt kann man schon sagen, dass die erste Klassenfahrt der Alexander-Puschkin-Schule sehr erfolgreich war!
Die Schwierigkeit bestand darin, dass unsere Drittklässler die Pioniere sind, die diesen Weg für die nächsten Generationen erst ebnen müssen, was manchmal mit mehreren Versuchen und Lernen durch Fehler verbunden ist. Aber wir schaffen das.

Und nun zu unserer Reise… Sieben Stunden Fahrt vergingen wie im Fluge. Die Kinder machten gerne bei verschiedenen Aufgaben mit, beantworteten mit Freude ihnen gestellte Fragen zu bestimmten Themen, schrieben Gedichte, traten auf, reagierten gut sowohl auf lustige als auch auf ernste Aufgaben.

Genauso motiviert waren unsere Kinder auch während der Führungen.

Wir hatten ein sehr schönes Treffen mit den Lehrern und Schülern der Lomonossow-Schule. Anfangs fast schüchtern hörten unsere Kinder überrascht, wie die anderen Schüler die Lieder mitsangen und freundlich applaudierten. Im Laufe der Aufführung hatten unsere Schüler ihre Scheu gänzlich abgelegt und traten selbstbewusst und voller Freude auf. Nach der Aufführung hörte ich die Gastgeber sagen: „Toll, wie sie Gedichte über ihre Schule und ihre Stadt vortragen können. Ich möchte auch solche schreiben!“ Danach gab es ein warmes Mittagessen, die Kinder konnten dem Russisch- und Englischunterricht beiwohnen und anschließend Fußball spielen.

Unser nächster Halt an diesem Tag war Berliner Zoo, wo die Aufmerksamkeit der Kinder besonders den Nilpferden, Giraffen und Elefanten galt.

Am Mittwochvormittag waren wir im Musiktheater ATZE, was im Berliner Dialekt so viel wie „Freund“ bedeutet. Dort haben wir uns das Theaterstück „Bremer Stadtmusikanten“ angeschaut. Die Kinder waren begeistert. Wir saßen in der ersten Reihe, fieberten mit.

Anschließend konnten wir uns mit einem Schauspieler unterhalten, haben ihm das Lied „Es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als…“ vorsingen, wobei wir auf der Bühne waren, während sich der Schauspieler in den Saal gesetzt hat. Zuletzt wurden viele Fragen gestellt und unsere Schüler wurden für ihre Aufmerksamkeit, ihr Interesse und ihre Neugier gelobt.
Am Nachmittag stand der Besuch von  Reichstag an. Viele unserer Kinder stellten unter Beweis, dass sie sich sehr für politische Vorgänge im Land und dessen Aufbau als Staat interessieren. Die Führung dauerte 90 Minuten.
Anschließend flanierten wir unter den Linden und unternahmen eine Schiffsfahrt an der Spree.

Am nächsten Tag stand der Besuch des Deutschen Technikmuseums auf dem Plan. Zunächst widmeten wir unsere Aufmerksamkeit verschiedenen Fluggeräten, Flugzeugen und später auch den Schiffen. Und wieder kam eine begeisterte Rückmeldung vom Themenführer über unsere Kinder. Er wollte nicht glauben, dass die Kinder erst in der dritten Klasse sind.

Den Höhepunkt unserer Reise bildete der Besuch des mittelalterlichen slawischen Museumsdorfs Düppel , wo wir viel Neues erfahren haben. Wir waren dort nicht einfach spazieren, sondern konnten unter anderem Mehl nach der alten Methode mahlen, Feuer in einer mittelalterlichen Hütte mit Hilfe von Eisen und Feuerstein entfachen. Wir sahen dort uralte Schweinerasse, die durch Rückselektion gezüchtet wurde. Außerdem erfuhren wir über den mittelalterlichen Prozess der Eisengewinnung aus dem Eisenerz im Ofen, in dem die Temperatur die Höhe von bis zu 2000 Grad Celsius erreichen kann. Der Dorfführer meinte, normalerweise würden die Kinder nach einer Stunde müde. Unsere dagegen waren voller Fragen auch nach zwei Stunden.

Große Interesse weckte auch die Führung durch den Berliner Fernsehturm am letzten Tag unserer Reise: Besichtigung des Turms, wo wir bei einem Getränk die schöne Aussicht genossen.

Jeden Abend spielten die Kinder Fußball auf einem richtigen Fußballfeld. Wir, Erwachsene, waren immer wieder über die nie zu Ende gehende Energie der Kinder verwundert. Denn nach einem intensiven Tag spielten dennoch alle 12 Kinder mit. Später wurden noch Aufsätze verfasst, gemalt, Postkarten geschrieben und als Abschluss des Tages über die Heldentaten von Herakles vorgelesen und getuschelt.

Natürlich hat die Reise auch gezeigt, dass wir noch viel lernen müssen:

  • Selbständig die Kleidungsstücke im Koffer aufzufinden, statt die Mutter sofort für alles verantwortlich zu machen: „Sie hat mir die Socken nicht eingepackt!“
  • Eigene Sachen wiederzuerkennen und sie ordentlich zusammenzufalten, statt aus drei Meter Entfernung sie in den Koffer zu befördern;
  • Das Handtuch zum Trocknen aufzuhängen;
  • Zimmer- und Kantinendienst zu übernehmen;
  • Plötzlich entflammende Konflikte zu schlichten;
  • Meinungen und Wünsche der Anderen zu berücksichtigen;
  • Geduldig zu warten, bis man dran ist;
  • Bescheid zu geben, wenn man sich kurz entfernt;
  • Tolerant zu sein, in der Lage zu sein, dem anderen seinen Fehler zu verzeihen.

Das alles habe ich aufgezählt nicht mit dem Ziel, Vorwürfe zu machen, sondern daran zu arbeiten. Alles in allem waren wir eine tolle Gruppe. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in einer Gruppe Spannungen oder ein paar Schwierigkeiten gibt. Die oben aufgezählten Punkte sollten vielmehr als Anleitung sowohl für die Eltern als auch für uns, Lehrer, dienen

Für alle, die uns folgen werden, möchte ich folgende Punkte zusammenfassen:

  • Wir hatten ein interessantes, intensives, abwechslungsreiches Programm (Kino- oder Schwimmbadbesuch waren aus zeitlichen Gründen nicht möglich).
  • Einen eigenen Bus zu haben, ist sehr praktisch! Sonst ist es nicht möglich, zwei Führungen pro Tag zu schaffen.
  • Als Begleitung braucht man mindestens drei Erwachsene, um den geregelten Ablauf zu gewährleisten.
  • Es ist unerlässlich, einen Morgen- und Abendkreis mit Kindern zu machen, um die Ergebnisse des Tages zusammenzufassen bzw. Pläne des kommenden Tages durchzugehen.
  • Für die Kinder sollte man verschiede Aufgaben vorbereiten, sie sollten kleine Aufsätze über das Gesehene und Gelernte schreiben, um die Informationen zu verarbeiten.
  • Die Kommunikation mit den Eltern sollte einer der Erwachsenen übernehmen, damit die Kinder ihr emotionales Gleichgewicht nicht verlieren.
  • Es ist ratsam, Proviant der Kinder zu überprüfen und schlecht gewordene Lebensmittel wegzuwerfen.
  • Die Kinder sollten bei der Ordnung in ihren Koffern unterstützt werden (schmutzige und saubere Wäsche trennen).
  • Man sollte Konflikte nach Möglichkeit vorbeugen, versuchen, positiv zu bleiben, Kinder aufzuheitern.

Und jetzt noch ein großer Dank an die Eltern der Drittklässler für den Empfang mit dem schönen Plakat. Es war so schön, warmherzig und rührend.
Wir erwarten alle Eltern am 14.07.2016 um 16 Uhr in der Aula, wo die Ergebnisse der Reise vorgestellt werden.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!

Особая моя благодарность

  • Н.Н.Вуколовой за решение всех организационных вопросов, совместную поездку, собственный интерес к экскурсиям 3-го класса.
  •  Т.К.Нецвет за сопровождение физическое, эмоциональное, музыкальное, за готовность оторвать дочь от родного класса, «догонять» с ней затем программу, но помочь нам!
  • Татьяне Буяло за всю многочисленную подготовительную работу, готовность подставить плечо в любой ситуации, перенять всю финансовую сторону поездки, за умение предусмотреть многие тонкости, мелочи, кормить, следить, заботиться, находить нужные слова, фотографировать, держать связь с родителями и т.д. и т.п.

Вместе мы – сила!
С уважением, Е.Головина

Herzlichst, Ekaterina Golovin

04.07.2016